| PZN | 03524910 |
| Производитель | Mibe GmbH Arzneimittel |
| Форма | Таблетки |
| Ёмкость | 50 St |
| Рецепт | да |
|
24.54 €
|
Dieses Arzneimittel ist ein harntreibendes Mittel (Langzeitdiuretikum) und Mittel gegen Bluthochdruck (Antihypertensivum).
Es wird angewendet bei: der Behandlung von herz-, leber- und nierenbedingten Wasseransammlungen im Körpergewebe (kardialen, hepatischen und nephrogenen Ödemen), Bluthochdruck (Hypertonie), Herzmuskelschwäche (manifeste Herzinsuffizienz), verstärkter Harnausscheidung (renaler Diabetes insipidus), wenn andere medikamentöse Maßnahmen nicht in Frage kommen.
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die Dosierung richtet sich individuell nach dem Krankheitsbild und Ihrem Ansprechen auf die Therapie.
Es soll die niedrigste Dosis zur Erhaltung der optimalen Wirksamkeit Anwendung finden. Ihr Arzt wird besonders vorsichtig dosieren, wenn Sie eine koronare Herzerkrankung oder „Arterienverkalkung" der Hirngefäße (Zerebralsklerose) haben oder einen Herzinfarkt oder Schlaganfall (Apoplexie) hatten.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Wasseransammlung im Körpergewebe, Herzmuskelschwäche (Ödeme, Herzinsuffizienz)
Anfangsdosis: 2-4 Tabletten (50-100 mg Chlortalidon) täglich.
(Maximaldosis: 200 mg täglich, da höhere Dosierungen die Wirkung nicht erhöhen.)
Erhaltungsdosis: 1-2 Tabletten (25-50 mg Chlortalidon) täglich genügen meist.
Bluthochdruck (Hypertonie)
Anfangsdosis: 1/2-2 Tabletten (12,5-50 mg Chlortalidon) täglich.
Erhaltungsdosis: Die Anfangsdosis soll individuell gesenkt werden (z. B. auf jeden 2. Tag 25-50 mg Chlortalidon).
Verstärkte Harnausscheidung (renaler Diabetes insipidus)
Anfangsdosis: 2 mal 4 Tabletten (2mal 100 mg Chlortalidon).
Erhaltungsdosis: 2 Tabletten (50 mg Chlortalidon) täglich genügen meist.
Ältere Patienten und Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Die Standarddosierung gilt für Patienten mit normaler Nierenfunktion. Wenn Sie älter sind und/oder mäßige Nierenfunktionsstörungen haben, muss die Dosierung bei Ihnen den therapeutischen Erfordernissen und der Verträglichkeit entsprechend angepasst werden.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer und Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.
Überdosierung
Bei einer beabsichtigten oder versehentlichen Überdosierung ist eine Entfernung der Substanz aus dem Körper durch Magenspülung und Verabreichung von Aktivkohle vorzunehmen. Ein spezifisches Gegenmittel ist nicht bekannt. In jedem Fall soll so schnell wie möglich eine ärztliche Behandlung erfolgen.
Vergessene Einnahme
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Sollten Sie einmal eine Einnahme vergessen haben, nehmen Sie die ausgelassene Dosis, sobald Sie es bemerken. Ist es bereits Zeit, die nächste Dosis einzunehmen, lassen Sie die vergessene aus und fahren Sie mit den üblichen Einnahmezeiten fort. Verdoppeln Sie nie die Dosis von sich aus.
Abbruch der Behandlung
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie die Einnahme dieses Arzneimittels beenden. Vor dem Absetzen könnte er Ihnen raten, die Einnahme zunächst mit niedriger Dosis für einige Tage fortzusetzen (ausschleichend dosieren).
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Blutdrucksenkende Mittel (z. B. Guanethidin, Methyldopa, -Blocker, Vasodilatatoren, Kalziumantagonisten, ACE-Hemmer), andere harntreibende Mittel, trizyklische Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine: Die gleichzeitige Gabe mit diesem Arzneimittel verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung.
Lithium: Da Diuretika, wie dieses Arzneimittel, die Blut-Lithium-Spiegel anheben, muss dieser bei Ihnen unter Lithium-Therapie bei gleichzeitiger Chlortalidongabe überwacht werden. Da Lithium einen vermehrten Harnfluss (Polyurie) auslösen kann, können in einem solchen Fall die Diuretika einen gegensätzlichen (paradoxen) harnvermindernden Effekt haben.
Curare-Derivate (muskelentspannende Präparate): Diuretika, wie dieses Arzneimittel, verstärken die Wirkung.
Kortikosteroide, ACTH, Beta2-Agonisten, Amphotericin, Abführmittel (Laxanzien), Carbenoxolon oder andere kaliumausscheidende Mittel: Die kaliumsenkende Wirkung dieses Arzneimittels kann verstärkt werden.
Insulin oder orale Antidiabetika (blutzuckersenkende Mittel): Es kann sich als notwendig erweisen, die Dosierung von Insulin und anderen oralen Präparaten gegen die Zuckerkrankheit anzupassen.
Arzneimittel gegen Schmerzen und Entzündungen (Antiphlogistika, z. B. Indometacin) und prostaglandinsynthesehemmende Substanzen (z. B. Acetylsalicylsäure): Die gleichzeitige Gabe kann die blutdrucksenkende und harnfördernde Wirkung dieses Arzneimittels abschwächen und es gibt Fallberichte über eine Verschlechterung der Nierenfunktion bei entsprechend vorgeschädigten (prädisponierten) Patienten.
Serumharnsäuresenkende Mittel, Noradrenalin (Norepinephrin), Adrenalin (Epinephrin): Die Wirkung kann durch Chlortalidon abgeschwächt werden.
Salicylat (Arzneimittel zur Behandlung von Rheuma): Bei hochdosierter Salicylateinnahme kann die schädigende (toxische) Wirkung des Salicylates auf das zentrale Nervensystem verstärkt werden.
Digitalis (Fingerhut-) Präparate (Arzneimittel zur Behandlung der Herzschwäche): Harnfördernde Präparate können eine Verminderung von Kalium und Magnesium im Blut auslösen. Hierdurch kann das Auftreten von Herzrhythmusstörungen unter Fingerhut-Therapie begünstigt werden.
Allopurinol (Arzneimittel zur Behandlung von Gicht): Dieses Arzneimittel kann die Überempfindlichkeitsreaktionen auf Allopurinol erhöhen.
Amantadin (Arzneimittel zur Behandlung von Parkinson-Krankheit und Influenza): Dieses Arzneimittel kann das Risiko unerwünschter Wirkungen von Amantadin steigern.
Diazoxid (blutdrucksenkendes Präparat): Dieses Arzneimittel kann den blutzuckererhöhenden Effekt von Diazoxid steigern.
Cyclophosphamid, Methotrexat (Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen): Dieses Arzneimittel kann die Nierenausscheidung von Krebsmitteln herabsetzen, sowie deren negative Wirkung auf das Knochenmark ver-stärken.
Anticholinergika (z. B. Atropin, Biperidin): Die Bioverfügbarkeit der Thiaziddiuretika kann erhöht sein, wahrscheinlich verursacht durch die herabgesetzte Magen-Darm-Tätigkeit und die reduzierte Magenentleerungsrate.
Colestipol, Colestyramin (Arzneimittel zur Senkung erhöhter Blutfettspiegel): Die Aufnahme dieses Arzneimittels wird beeinflusst. Dies kann eine Abschwächung der Wirksamkeit zur Folge haben.
Vitamin D, Kalziumsalze: Die gleichzeitige Gabe von Vitamin D oder Kalziumsalzen kann zu einem Anstieg des Serumkalziums führen.
Ciclosporin (Arzneimittel nach Transplantationen): Ciclosporin kann das Risiko eines Anstieges der Harnsäure und gichtartiger Komplikationen erhöhen.
Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Anwendung sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken.
Wie alle Arzneimittel kann dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Mögliche Nebenwirkungen
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: erniedrigte Kaliumblutspiegel (Hypokaliämie), vorzugsweise bei höheren Dosen, Anstieg der Harnsäure (Hyperurikämie) und Erhöhung der Blutfettspiegel (Cholesterin und Triglyceride).
Häufig: erniedrigte Natrium- und Magnesiumblutspiegel (Hyponatriämie, Hypomagnesiämie) und erhöhte Blutzuckerwerte (Hyperglykämie), Anstieg stickstoffhaltiger Stoffe (Harnstoff, Kreatinin) vor allem zu Behandlungsbeginn.
Selten: erhöhte Kalziumblutspiegel (Hyperkalzämie), Harnzucker (Glukosurie), Verschlechterung einer diabetischen Stoffwechsel-lage, Gicht.
Sehr selten: Veränderung des Säure-Basen-Gleichgewichtes im Blut (hypochlorämische Alkalose).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Nesselsucht (Urtikaria), Juckreiz (Pruritus) und andere Formen von Hauterscheinungen (Exanthemen).
Selten: lichtinduzierte Hautreaktionen (Photosensibilität).
Skelettmuskulatur, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: herabgesetzte Spannung (Hypotonie) der Skelettmuskulatur, Muskelkrämpfe.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Gallenstauung in der Leber, Gelbsucht.
Herzerkrankungen
Häufig: lageabhängiger zu niedriger Blutdruck, der durch Alkohol, Betäubungs- und Beruhigungsmittel verstärkt werden kann; Herzklopfen.
Selten: Herzrhythmusstörungen.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Schwindel- und Schwächegefühl.
Selten: Kribbeln und taubes Gefühl (Parästhesie), Kopfschmerzen.
Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
Häufig: Appetitlosigkeit, Mundtrockenheit, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchschmerzen, krampfartige Beschwerden im Bauchraum, Verstopfung und Durchfall.
Sehr selten: Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: verminderte Blutplättchen und weiße Blutkörperchen (Thrombozytopenie, Leukopenie), Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Agranulozytose) und vermehrtes Vorkommen bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie).
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: Impotenz.
Augenerkrankungen
Selten: Sehstörungen, Einschränkung der Bildung von Tränenflüssigkeit.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr selten: durch Überempfindlichkeit ausgelöste Wasseransammlung in der Lunge (ideosynkratische Lungenödeme), Atembeschwerden.
Allgemeine Erkrankungen
Sehr selten: allergisch bedingte Nieren- und Gefäßentzündung (allergische interstitielle Nephritis und Vaskulitis).
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind.
Dieses Arzneimittel darf nicht eingenommen werden:
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Chlortalidon, Thiazide und Sulfonamidabkömmlinge (Kreuzreaktionen; Vorsicht bei Patienten mit Bronchialasthma) oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- bei Harnproduktion unter 100 ml/24 h (Anurie)
- bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz mit stark eingeschränkter Harnproduktion; Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/100 ml)
- bei akuter Nierenentzündung (Glomerulonephritis)
- bei schweren Leberfunktionsstörungen (Präkoma und Coma hepaticum)
- bei erhöhtem Kalziumgehalt im Blut (Hyperkalzämie)
- bei erniedrigtem Kalium- bzw. Natriumgehalt im Blut (therapieresistenter Hypokaliämie bzw. Hyponatriämie oder Zuständen mit erhöhten Kaliumverlusten)
- bei erhöhtem Harnsäuregehalt im Blut (symptomatischer Hyperurikämie), Gicht oder Gallensteinen in der Vorgeschichte
- in Schwangerschaft und Stillzeit.
Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit darf dieses Arzneimittel nicht angewendet werden. Chlortalidon, der Wirkstoff dieses Arzneimittels, kann, wie andere Diuretika, eine Verminderung der Plazentadurchblutung bewirken. Thiazide und Thiazidderivate gelangen auch in den fetalen Kreislauf und können Elektrolytstörungen verursachen. Über eine Thrombozytopenie beim Neugeborenen wurde berichtet.
Chlortalidon geht in die Muttermilch über. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie während der Stillzeit dieses Arzneimittel nicht anwenden bzw. abstillen.
Dieses Arzneimittel ist mit Flüssigkeit einzunehmen. Bei der Einmalgabe sollte die Einnahme morgens mit dem Frühstück erfolgen, bei zweimaliger täglicher Gabe zusätzlich zum Abendessen.
Dosissteigerungen sollten nicht vor Ablauf von 2 bis 3 Wochen erfolgen.
Wenn Sie eine schwere Herzschwäche haben, kann es vorkommen, dass das Arzneimittel praktisch nicht mehr aufgenommen (resorbiert) wird.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme ist erforderlich bei
- bereits bestehender oder bisher nicht in Erscheinung getretener Zuckerkrankheit (manifestem oder latentem Diabetes mellitus; regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers)
- eingeschränkter Nierenfunktion leichteren Grades (Dosisanpassung)
- Leberfunktionsstörungen oder fortschreitenden Lebererkrankungen
- Patienten, die mit Fingerhut (Digitalis), Nebennierenrindenhormonen (Glukokortikoiden) oder Abführmitteln (Laxanzien) behandelt werden
- Gicht.
Wenn Sie eine Leberfunktionsstörung oder eine fortgeschrittene Lebererkrankung haben, darf dieses Arzneimittel bei Ihnen nur mit Vorsicht eingesetzt werden, da schon kleinere Änderungen in der Flüssigkeits- und Elektrolytbalance durch harnfördernde Medikamente (Thiaziddiuretika), besonders bei Patienten mit Leberzirrhose, ein totales Versagen der Leberfunktion (Coma hepaticum) auslösen können.
Wenn Sie eine Nierenerkrankung haben, darf dieses Arzneimittel bei Ihnen ebenfalls nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Harnfördernde Medikamente (Thiazide) können bei Ihnen eine Stickstoffüberladung des Blutes (Azotämie) hervorrufen und bei wiederholter Gabe eine verstärkte (kumulative) Wirkung haben.
Wenn Sie Fingerhut (Digitalis), Nebennierenrindenhormone (Glukokortikoide) oder Abführmittel (Laxanzien) erhalten oder die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder Gicht haben, müssen Sie besonders sorgfältig überwacht werden.
Die Therapie sollte abgebrochen werden bei:
- Entgleisungen des Elektrolythaushalts, die auf eine Behandlung nicht ansprechen
- Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
- Blutbildveränderungen (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie)
- Akuter Cholezystitis (Gallenblasenentzündung)
- Auftreten einer Vaskulitis (Gefäßentzündung)
- Verschlimmerung einer bestehenden Kurzsichtigkeit.
Während der Behandlung mit diesem Arzneimittel sollten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten und wegen des Kaliumverlustes kaliumreiche Nahrungsmittel zu sich nehmen (Bananen, Gemüse, Nüsse); evtl. ist eine gleichzeitige Behandlung mit kaliumsparenden harntreibenden Mitteln erforderlich. Die Kaliumkontrollen sollten anfangs kurzfristig erfolgen. Später genügt es, die Serum-Kalium-Konzentration seltener zu kontrollieren.
Ferner sollten Blutzucker, Harnsäure, Kreatinin und Blutfette im Serum in längeren Abständen kontrolliert werden.
Elektrolyte
Die Behandlung mit Thiaziddiuretika ist mit Störungen im Elektrolythaushalt verbunden, wie verminderter Kaliumspiegel im Blut (Hypokaliämie), verminderter Magnesiumspiegel im Blut (Hypomagnesiämie), erhöhter Kalziumspiegel im Blut (Hyperkalzämie) und verminderter Natriumspiegel im Blut (Hyponatriämie). Ein verminderter Kaliumspiegel (Hypokaliämie) kann darüber hinaus das Herz empfindlich machen und die Empfindlichkeit auf die schädigenden (toxischen) Effekte von Fingerhutpräparaten (Digitalis) steigern.
Wie bei allen Thiaziddiuretika ist die durch dieses Arzneimittel eingeleitete vermehrte Ausscheidung von Kalium (Kaliurese) dosisabhängig und ihr Ausmaß individuell verschieden. Bei einer Dosierung von 25 mg täglich beträgt der Abfall der Serum-Kalium-Konzentration im Mittel 0,5 mmol/l. In der Dauerbehandlung muss die Serum-Kalium-Konzentration am Anfang und dann nach 3-4 Wochen bestimmt werden. Danach kann, wenn die Kaliumbilanz nicht durch zusätzliche Faktoren (z. B. Erbrechen, Durchfall, Änderung der Nierenfunktion usw.) beeinflusst wird, eine alle 4-6 Monate erhobene Bestimmung vorgenommen werden. Wenn es sich als notwendig erweist, kann Chlortalidon mit kaliumergänzenden Präparaten oder kaliumsparenden Diuretika (z. B. Triamteren) kombiniert werden. Im Falle einer Kombinationstherapie ist der Serum-Kalium-Spiegel zu überprüfen. Ist eine Verminderung von Kalium im Blut (Hypokaliämie) von klinischen Symptomen (z. B. Muskelschwäche, Herabsetzung der Kraftentfaltung und EKG-Veränderungen) begleitet, muss Chlortalidon abgesetzt werden.
Eine Kombination dieses Arzneimittels mit Kaliumpräparaten oder kaliumsparenden Diuretika ist bei Ihnen zu unterlassen, wenn Sie gleichzeitig ACE-Hemmer (blutdrucksenkende Präparate) erhalten,und es nicht unbedingt erforderlich ist. Die laufende Kontrolle der Serumelektrolyte ist besonders angezeigt, wenn Sie älter sind, Bauch-wassersucht in Folge einer Leberzirrhose haben und wenn Sie nierenbedingte Wasseransammlungen im Gewebe haben. Unter solchen Bedingungen darf dieses Arzneimittel bei Ihnen nur unter engmaschiger Kontrolle und bei Kaliumwerten im Normbereich ohne Anzeichen von Volumenverlusten eingesetzt werden.
Stoffwechsel (metabolische)-Wirkungen
Unter diesem Arzneimittel können die Harnsäurespiegel ansteigen, jedoch sind Gichtanfälle unter einer Dauertherapie selten aufgetreten.
Obwohl eine negative Beeinflussung der Zuckeraufnahmefähigkeit (Glukosetoleranz) erfolgen kann, ist eine Manifestation der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) extrem selten unter der Behandlung beobachtet worden.
Geringfügige und teilweise reversible Anstiege der Plasmakonzentrationen des Gesamtcholesterins, der Blutfette (Triglyceride) oder des LDL-Cholesterins sind bei Patienten unter der Langzeittherapie mit Thiaziden und thiazidverwandten Diuretika beobachtet worden.
Wirksamkeit und Nierenfunktion
Dieses Arzneimittel und die Thiaziddiuretika verlieren bei einer Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min ihre harnsteigernde Wirkung.
Der blutdrucksenkende Effekt der ACE-Hemmer wird durch Substanzen, die die Plasma-Renin-Aktivität steigern (Diuretika), verstärkt. Es ist empfehlenswert, die Diuretika für 2-3 Tage abzusetzen oder zu reduzieren und/oder mit einer niedrigen Anfangsdosis der ACE-Hemmer zu beginnen.
Kinder
Dieses Arzneimittel ist nicht für die Anwendung bei Kindern bestimmt.
Ältere Menschen
Wenn Sie 65 Jahre oder älter sind, könnte bei Ihnen die Wirksamkeit dieses Arzneimittels erhöht sein.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung dieses Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Lagerungsbedingungen
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Dieses Arzneimittel ist ein harntreibendes Mittel (Langzeitdiuretikum) und Mittel gegen Bluthochdruck (Antihypertensivum).
Es wird angewendet bei: der Behandlung von herz-, leber- und nierenbedingten Wasseransammlungen im Körpergewebe (kardialen, hepatischen und nephrogenen Ödemen), Bluthochdruck (Hypertonie), Herzmuskelschwäche (manifeste Herzinsuffizienz), verstärkter Harnausscheidung (renaler Diabetes insipidus), wenn andere medikamentöse Maßnahmen nicht in Frage kommen.
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die Dosierung richtet sich individuell nach dem Krankheitsbild und Ihrem Ansprechen auf die Therapie.
Es soll die niedrigste Dosis zur Erhaltung der optimalen Wirksamkeit Anwendung finden. Ihr Arzt wird besonders vorsichtig dosieren, wenn Sie eine koronare Herzerkrankung oder „Arterienverkalkung" der Hirngefäße (Zerebralsklerose) haben oder einen Herzinfarkt oder Schlaganfall (Apoplexie) hatten.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Wasseransammlung im Körpergewebe, Herzmuskelschwäche (Ödeme, Herzinsuffizienz)
Anfangsdosis: 2-4 Tabletten (50-100 mg Chlortalidon) täglich.
(Maximaldosis: 200 mg täglich, da höhere Dosierungen die Wirkung nicht erhöhen.)
Erhaltungsdosis: 1-2 Tabletten (25-50 mg Chlortalidon) täglich genügen meist.
Bluthochdruck (Hypertonie)
Anfangsdosis: 1/2-2 Tabletten (12,5-50 mg Chlortalidon) täglich.
Erhaltungsdosis: Die Anfangsdosis soll individuell gesenkt werden (z. B. auf jeden 2. Tag 25-50 mg Chlortalidon).
Verstärkte Harnausscheidung (renaler Diabetes insipidus)
Anfangsdosis: 2 mal 4 Tabletten (2mal 100 mg Chlortalidon).
Erhaltungsdosis: 2 Tabletten (50 mg Chlortalidon) täglich genügen meist.
Ältere Patienten und Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Die Standarddosierung gilt für Patienten mit normaler Nierenfunktion. Wenn Sie älter sind und/oder mäßige Nierenfunktionsstörungen haben, muss die Dosierung bei Ihnen den therapeutischen Erfordernissen und der Verträglichkeit entsprechend angepasst werden.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer und Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.
Überdosierung
Bei einer beabsichtigten oder versehentlichen Überdosierung ist eine Entfernung der Substanz aus dem Körper durch Magenspülung und Verabreichung von Aktivkohle vorzunehmen. Ein spezifisches Gegenmittel ist nicht bekannt. In jedem Fall soll so schnell wie möglich eine ärztliche Behandlung erfolgen.
Vergessene Einnahme
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Sollten Sie einmal eine Einnahme vergessen haben, nehmen Sie die ausgelassene Dosis, sobald Sie es bemerken. Ist es bereits Zeit, die nächste Dosis einzunehmen, lassen Sie die vergessene aus und fahren Sie mit den üblichen Einnahmezeiten fort. Verdoppeln Sie nie die Dosis von sich aus.
Abbruch der Behandlung
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie die Einnahme dieses Arzneimittels beenden. Vor dem Absetzen könnte er Ihnen raten, die Einnahme zunächst mit niedriger Dosis für einige Tage fortzusetzen (ausschleichend dosieren).
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Blutdrucksenkende Mittel (z. B. Guanethidin, Methyldopa, -Blocker, Vasodilatatoren, Kalziumantagonisten, ACE-Hemmer), andere harntreibende Mittel, trizyklische Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine: Die gleichzeitige Gabe mit diesem Arzneimittel verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung.
Lithium: Da Diuretika, wie dieses Arzneimittel, die Blut-Lithium-Spiegel anheben, muss dieser bei Ihnen unter Lithium-Therapie bei gleichzeitiger Chlortalidongabe überwacht werden. Da Lithium einen vermehrten Harnfluss (Polyurie) auslösen kann, können in einem solchen Fall die Diuretika einen gegensätzlichen (paradoxen) harnvermindernden Effekt haben.
Curare-Derivate (muskelentspannende Präparate): Diuretika, wie dieses Arzneimittel, verstärken die Wirkung.
Kortikosteroide, ACTH, Beta2-Agonisten, Amphotericin, Abführmittel (Laxanzien), Carbenoxolon oder andere kaliumausscheidende Mittel: Die kaliumsenkende Wirkung dieses Arzneimittels kann verstärkt werden.
Insulin oder orale Antidiabetika (blutzuckersenkende Mittel): Es kann sich als notwendig erweisen, die Dosierung von Insulin und anderen oralen Präparaten gegen die Zuckerkrankheit anzupassen.
Arzneimittel gegen Schmerzen und Entzündungen (Antiphlogistika, z. B. Indometacin) und prostaglandinsynthesehemmende Substanzen (z. B. Acetylsalicylsäure): Die gleichzeitige Gabe kann die blutdrucksenkende und harnfördernde Wirkung dieses Arzneimittels abschwächen und es gibt Fallberichte über eine Verschlechterung der Nierenfunktion bei entsprechend vorgeschädigten (prädisponierten) Patienten.
Serumharnsäuresenkende Mittel, Noradrenalin (Norepinephrin), Adrenalin (Epinephrin): Die Wirkung kann durch Chlortalidon abgeschwächt werden.
Salicylat (Arzneimittel zur Behandlung von Rheuma): Bei hochdosierter Salicylateinnahme kann die schädigende (toxische) Wirkung des Salicylates auf das zentrale Nervensystem verstärkt werden.
Digitalis (Fingerhut-) Präparate (Arzneimittel zur Behandlung der Herzschwäche): Harnfördernde Präparate können eine Verminderung von Kalium und Magnesium im Blut auslösen. Hierdurch kann das Auftreten von Herzrhythmusstörungen unter Fingerhut-Therapie begünstigt werden.
Allopurinol (Arzneimittel zur Behandlung von Gicht): Dieses Arzneimittel kann die Überempfindlichkeitsreaktionen auf Allopurinol erhöhen.
Amantadin (Arzneimittel zur Behandlung von Parkinson-Krankheit und Influenza): Dieses Arzneimittel kann das Risiko unerwünschter Wirkungen von Amantadin steigern.
Diazoxid (blutdrucksenkendes Präparat): Dieses Arzneimittel kann den blutzuckererhöhenden Effekt von Diazoxid steigern.
Cyclophosphamid, Methotrexat (Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen): Dieses Arzneimittel kann die Nierenausscheidung von Krebsmitteln herabsetzen, sowie deren negative Wirkung auf das Knochenmark ver-stärken.
Anticholinergika (z. B. Atropin, Biperidin): Die Bioverfügbarkeit der Thiaziddiuretika kann erhöht sein, wahrscheinlich verursacht durch die herabgesetzte Magen-Darm-Tätigkeit und die reduzierte Magenentleerungsrate.
Colestipol, Colestyramin (Arzneimittel zur Senkung erhöhter Blutfettspiegel): Die Aufnahme dieses Arzneimittels wird beeinflusst. Dies kann eine Abschwächung der Wirksamkeit zur Folge haben.
Vitamin D, Kalziumsalze: Die gleichzeitige Gabe von Vitamin D oder Kalziumsalzen kann zu einem Anstieg des Serumkalziums führen.
Ciclosporin (Arzneimittel nach Transplantationen): Ciclosporin kann das Risiko eines Anstieges der Harnsäure und gichtartiger Komplikationen erhöhen.
Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Anwendung sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken.
Wie alle Arzneimittel kann dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Mögliche Nebenwirkungen
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: erniedrigte Kaliumblutspiegel (Hypokaliämie), vorzugsweise bei höheren Dosen, Anstieg der Harnsäure (Hyperurikämie) und Erhöhung der Blutfettspiegel (Cholesterin und Triglyceride).
Häufig: erniedrigte Natrium- und Magnesiumblutspiegel (Hyponatriämie, Hypomagnesiämie) und erhöhte Blutzuckerwerte (Hyperglykämie), Anstieg stickstoffhaltiger Stoffe (Harnstoff, Kreatinin) vor allem zu Behandlungsbeginn.
Selten: erhöhte Kalziumblutspiegel (Hyperkalzämie), Harnzucker (Glukosurie), Verschlechterung einer diabetischen Stoffwechsel-lage, Gicht.
Sehr selten: Veränderung des Säure-Basen-Gleichgewichtes im Blut (hypochlorämische Alkalose).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Nesselsucht (Urtikaria), Juckreiz (Pruritus) und andere Formen von Hauterscheinungen (Exanthemen).
Selten: lichtinduzierte Hautreaktionen (Photosensibilität).
Skelettmuskulatur, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: herabgesetzte Spannung (Hypotonie) der Skelettmuskulatur, Muskelkrämpfe.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Gallenstauung in der Leber, Gelbsucht.
Herzerkrankungen
Häufig: lageabhängiger zu niedriger Blutdruck, der durch Alkohol, Betäubungs- und Beruhigungsmittel verstärkt werden kann; Herzklopfen.
Selten: Herzrhythmusstörungen.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Schwindel- und Schwächegefühl.
Selten: Kribbeln und taubes Gefühl (Parästhesie), Kopfschmerzen.
Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
Häufig: Appetitlosigkeit, Mundtrockenheit, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchschmerzen, krampfartige Beschwerden im Bauchraum, Verstopfung und Durchfall.
Sehr selten: Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: verminderte Blutplättchen und weiße Blutkörperchen (Thrombozytopenie, Leukopenie), Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Agranulozytose) und vermehrtes Vorkommen bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie).
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: Impotenz.
Augenerkrankungen
Selten: Sehstörungen, Einschränkung der Bildung von Tränenflüssigkeit.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr selten: durch Überempfindlichkeit ausgelöste Wasseransammlung in der Lunge (ideosynkratische Lungenödeme), Atembeschwerden.
Allgemeine Erkrankungen
Sehr selten: allergisch bedingte Nieren- und Gefäßentzündung (allergische interstitielle Nephritis und Vaskulitis).
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind.
Dieses Arzneimittel darf nicht eingenommen werden:
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Chlortalidon, Thiazide und Sulfonamidabkömmlinge (Kreuzreaktionen; Vorsicht bei Patienten mit Bronchialasthma) oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- bei Harnproduktion unter 100 ml/24 h (Anurie)
- bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz mit stark eingeschränkter Harnproduktion; Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/100 ml)
- bei akuter Nierenentzündung (Glomerulonephritis)
- bei schweren Leberfunktionsstörungen (Präkoma und Coma hepaticum)
- bei erhöhtem Kalziumgehalt im Blut (Hyperkalzämie)
- bei erniedrigtem Kalium- bzw. Natriumgehalt im Blut (therapieresistenter Hypokaliämie bzw. Hyponatriämie oder Zuständen mit erhöhten Kaliumverlusten)
- bei erhöhtem Harnsäuregehalt im Blut (symptomatischer Hyperurikämie), Gicht oder Gallensteinen in der Vorgeschichte
- in Schwangerschaft und Stillzeit.
Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit darf dieses Arzneimittel nicht angewendet werden. Chlortalidon, der Wirkstoff dieses Arzneimittels, kann, wie andere Diuretika, eine Verminderung der Plazentadurchblutung bewirken. Thiazide und Thiazidderivate gelangen auch in den fetalen Kreislauf und können Elektrolytstörungen verursachen. Über eine Thrombozytopenie beim Neugeborenen wurde berichtet.
Chlortalidon geht in die Muttermilch über. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie während der Stillzeit dieses Arzneimittel nicht anwenden bzw. abstillen.
Dieses Arzneimittel ist mit Flüssigkeit einzunehmen. Bei der Einmalgabe sollte die Einnahme morgens mit dem Frühstück erfolgen, bei zweimaliger täglicher Gabe zusätzlich zum Abendessen.
Dosissteigerungen sollten nicht vor Ablauf von 2 bis 3 Wochen erfolgen.
Wenn Sie eine schwere Herzschwäche haben, kann es vorkommen, dass das Arzneimittel praktisch nicht mehr aufgenommen (resorbiert) wird.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme ist erforderlich bei
- bereits bestehender oder bisher nicht in Erscheinung getretener Zuckerkrankheit (manifestem oder latentem Diabetes mellitus; regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers)
- eingeschränkter Nierenfunktion leichteren Grades (Dosisanpassung)
- Leberfunktionsstörungen oder fortschreitenden Lebererkrankungen
- Patienten, die mit Fingerhut (Digitalis), Nebennierenrindenhormonen (Glukokortikoiden) oder Abführmitteln (Laxanzien) behandelt werden
- Gicht.
Wenn Sie eine Leberfunktionsstörung oder eine fortgeschrittene Lebererkrankung haben, darf dieses Arzneimittel bei Ihnen nur mit Vorsicht eingesetzt werden, da schon kleinere Änderungen in der Flüssigkeits- und Elektrolytbalance durch harnfördernde Medikamente (Thiaziddiuretika), besonders bei Patienten mit Leberzirrhose, ein totales Versagen der Leberfunktion (Coma hepaticum) auslösen können.
Wenn Sie eine Nierenerkrankung haben, darf dieses Arzneimittel bei Ihnen ebenfalls nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Harnfördernde Medikamente (Thiazide) können bei Ihnen eine Stickstoffüberladung des Blutes (Azotämie) hervorrufen und bei wiederholter Gabe eine verstärkte (kumulative) Wirkung haben.
Wenn Sie Fingerhut (Digitalis), Nebennierenrindenhormone (Glukokortikoide) oder Abführmittel (Laxanzien) erhalten oder die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder Gicht haben, müssen Sie besonders sorgfältig überwacht werden.
Die Therapie sollte abgebrochen werden bei:
- Entgleisungen des Elektrolythaushalts, die auf eine Behandlung nicht ansprechen
- Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
- Blutbildveränderungen (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie)
- Akuter Cholezystitis (Gallenblasenentzündung)
- Auftreten einer Vaskulitis (Gefäßentzündung)
- Verschlimmerung einer bestehenden Kurzsichtigkeit.
Während der Behandlung mit diesem Arzneimittel sollten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten und wegen des Kaliumverlustes kaliumreiche Nahrungsmittel zu sich nehmen (Bananen, Gemüse, Nüsse); evtl. ist eine gleichzeitige Behandlung mit kaliumsparenden harntreibenden Mitteln erforderlich. Die Kaliumkontrollen sollten anfangs kurzfristig erfolgen. Später genügt es, die Serum-Kalium-Konzentration seltener zu kontrollieren.
Ferner sollten Blutzucker, Harnsäure, Kreatinin und Blutfette im Serum in längeren Abständen kontrolliert werden.
Elektrolyte
Die Behandlung mit Thiaziddiuretika ist mit Störungen im Elektrolythaushalt verbunden, wie verminderter Kaliumspiegel im Blut (Hypokaliämie), verminderter Magnesiumspiegel im Blut (Hypomagnesiämie), erhöhter Kalziumspiegel im Blut (Hyperkalzämie) und verminderter Natriumspiegel im Blut (Hyponatriämie). Ein verminderter Kaliumspiegel (Hypokaliämie) kann darüber hinaus das Herz empfindlich machen und die Empfindlichkeit auf die schädigenden (toxischen) Effekte von Fingerhutpräparaten (Digitalis) steigern.
Wie bei allen Thiaziddiuretika ist die durch dieses Arzneimittel eingeleitete vermehrte Ausscheidung von Kalium (Kaliurese) dosisabhängig und ihr Ausmaß individuell verschieden. Bei einer Dosierung von 25 mg täglich beträgt der Abfall der Serum-Kalium-Konzentration im Mittel 0,5 mmol/l. In der Dauerbehandlung muss die Serum-Kalium-Konzentration am Anfang und dann nach 3-4 Wochen bestimmt werden. Danach kann, wenn die Kaliumbilanz nicht durch zusätzliche Faktoren (z. B. Erbrechen, Durchfall, Änderung der Nierenfunktion usw.) beeinflusst wird, eine alle 4-6 Monate erhobene Bestimmung vorgenommen werden. Wenn es sich als notwendig erweist, kann Chlortalidon mit kaliumergänzenden Präparaten oder kaliumsparenden Diuretika (z. B. Triamteren) kombiniert werden. Im Falle einer Kombinationstherapie ist der Serum-Kalium-Spiegel zu überprüfen. Ist eine Verminderung von Kalium im Blut (Hypokaliämie) von klinischen Symptomen (z. B. Muskelschwäche, Herabsetzung der Kraftentfaltung und EKG-Veränderungen) begleitet, muss Chlortalidon abgesetzt werden.
Eine Kombination dieses Arzneimittels mit Kaliumpräparaten oder kaliumsparenden Diuretika ist bei Ihnen zu unterlassen, wenn Sie gleichzeitig ACE-Hemmer (blutdrucksenkende Präparate) erhalten,und es nicht unbedingt erforderlich ist. Die laufende Kontrolle der Serumelektrolyte ist besonders angezeigt, wenn Sie älter sind, Bauch-wassersucht in Folge einer Leberzirrhose haben und wenn Sie nierenbedingte Wasseransammlungen im Gewebe haben. Unter solchen Bedingungen darf dieses Arzneimittel bei Ihnen nur unter engmaschiger Kontrolle und bei Kaliumwerten im Normbereich ohne Anzeichen von Volumenverlusten eingesetzt werden.
Stoffwechsel (metabolische)-Wirkungen
Unter diesem Arzneimittel können die Harnsäurespiegel ansteigen, jedoch sind Gichtanfälle unter einer Dauertherapie selten aufgetreten.
Obwohl eine negative Beeinflussung der Zuckeraufnahmefähigkeit (Glukosetoleranz) erfolgen kann, ist eine Manifestation der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) extrem selten unter der Behandlung beobachtet worden.
Geringfügige und teilweise reversible Anstiege der Plasmakonzentrationen des Gesamtcholesterins, der Blutfette (Triglyceride) oder des LDL-Cholesterins sind bei Patienten unter der Langzeittherapie mit Thiaziden und thiazidverwandten Diuretika beobachtet worden.
Wirksamkeit und Nierenfunktion
Dieses Arzneimittel und die Thiaziddiuretika verlieren bei einer Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min ihre harnsteigernde Wirkung.
Der blutdrucksenkende Effekt der ACE-Hemmer wird durch Substanzen, die die Plasma-Renin-Aktivität steigern (Diuretika), verstärkt. Es ist empfehlenswert, die Diuretika für 2-3 Tage abzusetzen oder zu reduzieren und/oder mit einer niedrigen Anfangsdosis der ACE-Hemmer zu beginnen.
Kinder
Dieses Arzneimittel ist nicht für die Anwendung bei Kindern bestimmt.
Ältere Menschen
Wenn Sie 65 Jahre oder älter sind, könnte bei Ihnen die Wirksamkeit dieses Arzneimittels erhöht sein.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung dieses Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Lagerungsbedingungen
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.